Schlepptank
Der große Schlepptank ist fast 200 m lang und 10 m breit. Die Wassertiefe lässt sich zwischen 0 und 1200 mm stufenlos einstellen. So wird sichergestellt, dass die Wassertiefe im Modellversuch maßstäblich korrekt ist und die Effekte der beschränkten Wassertiefe vollständig berücksichtigt werden. Am großen Schlepptank können zwei unterschiedliche Schleppwagen unabhängig voneinander betrieben werden.
Der große Schleppwagen erreicht Geschwindigkeiten bis zu 6,5 m/s. Hiermit werden die meisten Widerstands-, Propulsions- und Propellerfreifahrtversuche für Binnen- und Küstenschiffe durchgeführt. Die Modelle können frei oder gefesselt gefahren werden. Ein Planar Motion Mechanism steht für Manövrieruntersuchungen zur Verfügung.
Der Schnellschleppwagen erreicht Geschwindigkeiten bis zu 15 m/s und ermöglicht Versuche mit schnellen Schiffen, wie Yachten, Schnellbooten, Bodeneffektfahrzeugen oder auch Wasserflugzeugen.
Der Schnellschleppwagen kann auch langsam fahren und erlaubt es so, zusammen mit dem großen Schleppwagen Passiervorgänge mit zwei Schiffen zu untersuchen.
Der große Schlepptank ist mit einem Wellengenerator ausgerüstet, der beliebige unidirektionale Seegangsspektren erzeugen kann. Neben Seegangsversuchen in vorlicher und achterlicher See können auch Wellenkraftwerke untersucht werden.
Außerdem kann im großen Schlepptank eine Grundströmung erzeugt werden. Diese wird bei der Untersuchung von Strömungsenergieanlagen verwendet, um so auch die Wechselwirkung von Schiffen mit Buhnen oder anderen wasserbaulichen Werken in Strömung zu erforschen.
Eine Besonderheit ist der Unterwasser-Beobachtungstunnel. Von dort aus lässt sich der Boden der Schiffe im Versuch betrachten. Neben Foto- und Hochgeschwindigkeits-Videoaufnahmen kommt hier im Bedarfsfall auch ein PIV-Messverfahren zum Einsatz.