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Zukunftsorientierte Technologien zur Modernisierung der Binnenschiffsflotte – Chancen und Möglichkeiten einer beschleunigten Implementierung technischer Neuerungen in bestehende Binnenschiffe
Einen zentralen Ansatzpunkt für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Effizienz der Binnenschifffahrt bilden die zum Transport eingesetzten Fahrzeuge. Neben der Größe der eingesetzten Schiffseinheiten entscheiden vor allem die verwendeten Technologien über die Transportkosten und damit die kostenmäßige Wettbewerbsfähigkeit.
Für die Einführung von Neuerungen in die Schifffahrtspraxis kommen grundsätzlich zwei Wege in Betracht: der Neubau von Binnenschiffen sowie die nachträgliche Umrüstung der vorhandenen Flotte. Vor allem aufgrund der langen Nutzungsdauer der Binnenschiffe – das Durchschnittsalter der deutschen Flotte für den Transport von Trockengütern beträgt rund 50 Jahre -, aber auch aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage und der Maßnahmen zur Bereinigung der Marktstruktur ist die Neubautätigkeit vergleichsweise gering, so dass die Umsetzung der Neuerungen auf diesem Wege nur relativ langsam voranschreitet und damit nur längerfristig wirksam werden kann. Um kurz- bis mittelfristig eine Umsetzung technischer Neuerungen zu erreichen, bietet sich deshalb vorrangig die nachträgliche Umrüstung der vorhandenen Flotte an.
Das Ziel dieses Forschungsvorhabens bestand darin, die Implementierung technischer Neuerungen in die bestehende Binnenschiffsflotte gegenüber der bisherigen Praxis zu beschleunigen und damit die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit, vor allem der überwiegend mittelständisch geprägten deutschen Binnenschifffahrtsunternehmen, nachhaltig zu stärken.
Unter Berücksichtigung der Praxisrelevanz wurden folgende Modernisierungsmaßnahmen in die Untersuchung einbezogen:
- nachträglicher Einbau einer Bugstrahlanlage
- Austausch der Hauptantriebsanlage
- Austausch der Propulsionsorgane (Propeller/Düse)
- Austausch der Schiffsenden (das heißt Austausch von Vor- beziehungsweise Hinterschiff)
- Anpassung der Schiffsenden (zum Beispiel „Schwalbenschwanz“ für Koppel- und Schubverband)
- nachträgliche Installation einer „Gelenksteuerung“ für Koppelverbände
- Erneuerung des Laderaums unter Berücksichtigung neuer Werkstoffe (zum Beispiel hochfester Stahl) beziehungsweise neuer Fertigungstechniken (zum Beispiel Wabenbauweise)
Die Untersuchung erfolgte anhand ausgewählter Schiffstypen. Maßgeblich für die Auswahl der Referenzschiffe war zum einen ihre Verbreitung, zum anderen die Übertragbarkeit der hieran gewonnenen Ergebnisse auf die nicht näher analysierten Schiffstypen.
Das Forschungsvorhaben 13739N wurde im Programm zur Förderung der „Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie über die AiF finanziert.