Space@Sea – Systemtests mit schwimmenden, modularen Plattformen
Für zwei Wochen im Januar 2020 standen schwimmende Plattformen im Fokus der Untersuchungen am DST. Seegangsversuche im Flachwassertank dienten der Analyse von entwickelten Teilsystemen des Forschungsvorhabens Space@Sea.
Das Forschungsvorhaben befasst sich mit dem Entwurf und der Entwicklung eines nachhaltigen, schwimmenden Arbeits- und Lebensraums. Dieser besteht aus einzelnen Modulen, die eine zusammenhängende Plattform beliebiger Größe bilden können. Die Auslegung zielt auf die vier Nutzungskonzepte Living@Sea, Farming@Sea, Energyhub@Sea und Transport&Logistics@Sea ab.
Modellversuche im Flachwassertank des DST mit drei Hauptmodulen und einem Schwimmkörper zur Wellenenergiewandlung. Die zwei Module links im Bild sind mit einer Einheit zur Energiewandlung von welleninduzierten Relativbewegungen ausgestattet. (Foto: Schuman, Daniel)
Im Fokus von Arbeitspaket (AP) 10 des Forschungsvorhabens stehen die Demonstration und Integration von Teilergebnissen der Arbeitspakete, die sich den oben genannten Nutzungskonzepten widmen. Das DST untersuchte die Integrierbarkeit und Kompatibilität von entwickelten Teilsystemen zusammen mit den Partnern NEMOS GmbH, Technical University Delft (TUD) und ICE Pronav Engineering in zwei Schritten. Zunächst wurden technische Anforderungen einzelner Teilsysteme identifiziert, diskutiert und Empfehlungen für eine erfolgreiche Integration in das Gesamtkonzept formuliert. Im zweiten Schritt fanden physikalische Versuche am DST und der TUD statt.
Zusammen mit den Projektpartnern fertigte das DST drei Hauptmodule und einen Schwimmkörper für das Energiewandlungssystem im Maßstab 1:33,58. Die Testmatrix der Modellversuche umfasste verschiedene Anordnungen der Module. Ein optisches Verfolgungssystem zeichnete die Bewegungen der gekoppelten Einzelkörper auf. Bei den untersuchten Teilsystemen handelt es sich um die in AP 4 entwickelte Modulkupplung und das System zur Energiewandlung aus Relativbewegungen zwischen einem Hauptmodul und einem kleineren Schwimmkörper aus AP 6. Die Ergebnisse umfassen die Relativbewegungen zwischen den Einzelkörpern sowie Kräfte, die an den Modulkopplungen wirken.
Das System zur Energiewandlung aus Relativbewegungen der Schwimmkörper zeigt die erwartete vielversprechende Effizienz. Obgleich die Modulverbindung im Modellversuch konstruktionsbedingte Endanschläge erreicht, zeigen statistische Auswertungen, dass die gemessenen Kräfte bisherige Lastannahmen nicht überschreiten. Die Ergebnisse eignen sich zur Validierung von numerischen Verfahren und werden den Projektpartnern der Teilsysteme zur Verfügung gestellt.
Komplementiert wurden die am DST durchgeführten Untersuchungen durch die Demonstration von automatischen Navigationsstrategien für Schiffe im „Lab for Autonomous Ships and Vehicles“ der TUD.
Für weitere Informationen und aktuelle Veröffentlichung besuchen Sie bitte: https://www.spaceatsea-project.eu/about-space-at-sea
Laufzeit: November 2017 – November 2020
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Jens Ley, Tel.: 0203 99369-30
Gerrit Aßbrock M. Sc., Tel.: 0203 99369-31
Space@Sea wird mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union gefördert. Die Nummer der Zuwendungsvereinbarung lautet 774253.