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Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V.

Smart St@rt

Integrierte fachlich-sprachliche Qualifizierung von Flüchtlingen für den Berufsstart in Binnenschifffahrt und Logistik mithilfe eines transferfähigen Kurskonzeptes

Mit einem integrierten Kurskonzept, das sprachliche und berufsorientierende Inhalte vereint, sollten junge Flüchtlinge in die Lage versetzt werden, qualifizierte Tätigkeiten in den Bereichen Binnenschifffahrt oder Logistik zu übernehmen. Auf Basis der Erfahrungen aus dem Pilotkurs und den Maßnahmen zur Teilnehmergewinnung wurde anschließend anhand von Recherchen und Interviews eine Analyse der für Erfolg und Mißerfolg maßgebenden Faktoren durchgeführt.

Voraussetzung einer erfolgreichen Eingliederung von Flüchtlingen in die Gesellschaft ist neben dem Spracherwerb, der Akzeptanz und Anpassung an kulturelle und gesellschaftliche Werte v.a. die Integration in den Arbeitsmarkt, wobei der Spracherwerb in Kombination mit der Vermittlung einer beruflichen Basisqualifikation den zentralen Einflussfaktor für eine dauerhafte Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt darstellt. Das Vorhaben Smart St@rt versucht, für diese Herausforderung nachhaltige Lösungsansätze zu entwickeln.

Smart St@rt verfolgte den Ansatz, ein integriertes Kurskonzept durch eine Kombination sprachlicher und berufsorientierender Inhalte zu entwickeln. Das Vorhaben richtete sich an einen jüngeren Personenkreis von Flüchtlingen, die einen anerkannten Flüchtlingsstatus und damit eine Bleibeperspektive, ein gewerblich-technisches Interesse sowie Grundkenntnisse in der deutschen Sprache besitzen. Mit den erworbenen Kenntnissen sollten die Chancen der Teilnehmer auf eine möglichst qualifizierte Tätigkeit in Binnenschifffahrt oder Logistik verbessert werden.

Diese Aufgabe wurde als Pilotprojekt exemplarisch am Beispiel der Binnenschifffahrt und Logistik umgesetzt und evaluiert. Der Kurs umfasste vier thematische Blöcke mit jeweils mehreren Unterrichtswochen: Grundlagen von Bildung und Beruf, Transportlogistik, Binnenschifffahrt und Zukunftsperspektiven. Zusätzlich fanden Praxiswochen über Arbeitssicherheit und Office-Grundlagen sowie die betriebliche Praktika statt.

Im Verlauf des Unterrichts zeigte sich bei vielen Teilnehmern eine Reihe von Problemen und Herausforderungen, die einem insgesamt guten Kurserfolg entgegenstanden wie zum Beispiel mangelnde Deutschkenntnisse, unzureichende Pünktlichkeit, hohe Fehlzeiten und ein großer Bedarf an sozialpädagogischer Betreuung. Um bei künftigen Vorhaben mit einer ähnlichen Zielstellung bessere Erfolgsaussichten zu haben, wurde eine umfassende Ursachenanalyse durchgeführt.

Folgende Gründe wurden für die in Smart St@rt aufgetretenen Probleme als ausschlaggebend erkannt:

1. Im Hinblick auf die Zielberufe und -tätigkeiten von Smart St@rt waren die Vorauswahl der Teilnehmer und ihre Eignungsüberprüfung unzureichend.

2. Die Kenntnisse und Einschätzungen auf Seiten der Interessenten über die in den betreffenden Berufen und Tätigkeiten zu erwartenden Anforderungen und Rahmenbedingungen waren trotz einer vorangegangenen Informationsveranstaltung und individuellen Gesprächen noch ungenügend.

3. Die Unterrichtseinheiten hatten eine deutlich zu geringe Praxisausrichtung. Sollten erneut Kurse mit ähnlichem Ziel durchgeführt werden, so muss der betreffende Fachunterricht wesentlich höhere Praxisanteile haben und von Fachleuten/Ausbildern aus den jeweiligen Branchen – möglichst mit entsprechender Infrastruktur für das physische Erproben und Anwenden der Lerninhalte – erteilt werden.

Der Ansatz von Smart St@rt ist zunächst für die Qualifizierung von Flüchtlingen konzipiert. Er eignet sich darüber hinaus jedoch auch für eine Anwendung bei Zuwanderern, die auf regulärem Wege etwa im Rahmen der Arbeitsmigration aus anderen EU-Staaten nach Deutschland kommen und dauerhaft in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu integrieren sind. Auch für diese Gruppe bestehen in der Regel sprachliche Hürden und in vielen Fällen auch ein fachlicher Qualifizierungsbedarf. Im Rahmen entsprechender Weiterentwicklungen kann dieser Ansatz damit eine erhebliche Breitenwirkung entfalten und einen signifikanten gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.

Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Wegweisende Konzepte
für Schifffahrt und Logistik

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